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Chiemgau2015-Reisebericht

Bayern ist schön. Jedenfalls die Landschaft und die Häuserl. Fesch ist es. Die Wände sind außen weiß gestrichen und die Gesinnung innen dunkel. Der Glöckner zieht noch von Hand jeden Morgen die Kirchenuhr auf und aus den hölzernen Blumenkästen quellen miederüppig die Blümerln.

Mein Lieblingsarbeitsgeber hat mich nach Seeon befohlen, damit ich schlauer werde. Seeon war mal ein Kloster, jetzt ist es ein Tagungshotel und rundum fesch und liebevoll hergerichtet. Kleine grüne waldbestandene Hügel und schweigsame kleine Seen formen eine Landschaft, die der holsteinischen Seenplatte gar nicht unähnlich ist.

Doch das ist noch lang nicht alles. Glücklicherweise ist der Kurs nämlich früh zu Ende und ich hab noch ein paar Stunden, bis der Flieger mich heim schaukelt. Und was stellt man in Bayern mit ein paar freien Stunden an? Richtig…

Also hüpfe ich ins Leihwägelchen und fahre die paar Kilometer rüber nach Marquardstein. Leider hab ich keine Bergschuhe, also hüpf ich meine Laufschuhe und mit denen in den Wald. Dort zieht sich der Hausleitersteig die Ostflanke hoch auf den Nordostgrat. Urig ist er, einsam und manchmal gar nicht so einfach unter dem Laub zu erkennen.

Am Grat wird es flacher und die Trittspur immer esoterischer. Man muss einfach fest und unerschütterlich an den rechten Weg glauben, dann findet man ihn auch immer wieder. Oder an das GPS Signal. An der Gipfelpyramide sind einzelne kleine Firnflecken zu queren und da weiß ich meine Bergschuhe wirklich zu schätzen. Schade nur, dass ich sie nicht an hab.

Als ich nach knapp anderthalb Stunden auf dem Gipfel ankomme fühle ich mich wie ein Salzleckstein. Wie gut, dass hier keine Ziegen grasen! Der Blick ist gigantisch. Neben mir die Kampenwand und der Geigelstein. Dahinter erhebt sich das Kaisergebirge mit dem zahmen im Vorder- und den schneegefleckten, schroffen Felswänden im Hintergrund. Gute alte Bekannte: Prdeigtstuhl, Fleischbank, Totenkrichel, kleine Halt, Scheffauer und Zettenkaiser. Daneben und dahinter viele, viele grüne und weiße Gipfel, die ich noch nicht alle kenne. Ganz weit hinten kann man den Blaueis sehen und den Hochkalter. Daneben den Watzmann und im Norden die unendlich wirkende Ebene des Oberbayrischen Alpenvorlands. Oh wie schöööön!

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Inklusive einer halben Stunde Gipfelsonnenräkelei mit Panorama stehe ich drei Stunden nach Start wieder unten am Parkplatz. Und während ich jetzt tippe, wippt leicht die Tragflächenspitze über dem weißblau unendlichen Horizont.

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