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Hochkoenig2017-Reisebericht

Angeblich hat der Hochkönig tolle Kletterrouten in gutem Fels. Seit einem Kletterunfall vor etwa 10 Jahren ist er wohl etwas aus der Mode gekommen. Ich denke, inzwischen sollten die meisten Standhaken saniert worden sein. Der Kletterführer ist auch grad vergriffen. Also bestelle ich ihn über die Bibliothek und wir fahren los.

In meiner Naivität wähle ich das Matrashaus als Ausgangspunkt. Von dort kann man theoretisch in die Routen rein seilen und anschließend wieder hochklettern. Soweit die Theorie. Praktisch braucht man dazu gutes Wetter und eine gehörige Portion Ortskenntnis und Orientierung. Wir haben nichts davon. Aktuell brennt die Sonne erbarmungslos runter und ab dem kommenden Nachmittag ist Regen angesagt. Also lassen wir die Seile unten und nehmen uns nur ein Klettersteigset mit.

Auf dem Arturhaus gibt es noch Apfelstrudel und Eis. Gut gelaunt geht es los. Es ist heiß, kein Wind geht. Hinter der Mitterfelderalm gibt es ein paar Meter Schatten. Auf der langen Latschenrampe wird es zur Qual. Dann kommen die Karstplatten. Kaum ein Luftzug weht, als wir die Torsäule passieren. Beim ersten Felsblock mit Schatten halten wir an. Wir sind platt, gaga und können nicht mehr. Ich spekuliere auf das Gipfelplateau. Das ist laut Karte flacher, höher, vermutlich gibt es mehr Wind und die Sonne sinkt auch irgendwann. Alle Faktoren bedeuten sinkende Temperaturen. Das treibt uns weiter.

In der Tat wird es am Gipfelplateau stellenweise etwas frischer. Dafür blendet die Sonne. Flach wird es nicht. Nur folgt nach jedem Auf wieder ein kleines Ab. Hoch oben auf dem Gipfel steht das Matrashaus. Im Sonnenuntergang kommen wir an. Das Panorama ist überwältigend. Einfach nur großartig.

Der Hüttenwirt ist ganz schön kantig und unwirsch. Er will uns gleich am nächsten Morgen wieder runter schicken, bevor das Wetter schlecht wird. Und er ist ein verdammt guter Hüttenwirt. Er hat Recht. Und wir wissen, was wir tun.

Wir steigen ab ins Birgkar. Der Weg ist steil und hat einige Kletterstellen. So schlimm, wie der Hüttenwirt ihn mit drastischen Warnungen schildert, ist er bei sonnigem Wetter nicht. Nach den unangenehmen Geröllkegeln macht der Weg im Fels sogar richtig Spaß. Steil geht es hoch in die Hochscharte und dann steigen wir in den Königsjodler ein. Gleich am Flowertower geht es richtig zur Sache. Da weiß man schon mal, wo das Stahlseil hängt. Die Kletterei ist super, der Fels gut und Zacke für Zacke geht es steil nach oben, steil wieder nach unten und über irgendeine Seilbrücke. Mit der großen Seilbrücke tun wir uns erstaunlich schwer. Warum habe ich auch meine Seilrolle nicht mitgenommen. Am besten gefällt mir der Messergrat hinter dem Teufelshörndl.

Am Ende der Teufeleien sind wir schon gut bewegt und denken, wir sind fertig. Stimmt aber nicht. Hier ist erst der Notausstieg in der Mitte des Steiges. Nach einer Viertelstunde Rampengeherei kommt der Kummetstein. Und jetzt geht es erst richtig zur Sache. Fast vertikal zieht sich das Seil nach oben. Richtig schön homogen D. Hier muss man definitiv klettern können. Stützen, auf Reibung treten, Ägypter. Macht richtig Spaß, fühlt sich lang an und kostet richtig Kraft. Und auf der Rückseite geht es entsprechend wieder runter.

Dann kommt noch ein kurzer Steilaufschwung und eine lange, lange Gratrampe hoch zum hohen Kopf. Oben fallen wir uns in die Arme, stecken ein anerkennungsvolles Scheinchen in die Klettersteigkasse und laufen los Richtung Hütte. Keine hundert Meter später fängt es an zu regnen. Passt.

Eigentlich hätten wir noch am selben Nachmittag absteigen sollen. Eigentlich. Wir sind zu platt. Und so tappen wir am nächsten Morgen durch den strömenden Regen runter, bevor nachmittags der Schneesturm kommt. Unterwegs treffen wir drei Birkhühner, zwölf Alpensalamander, unzählige Gämsen und noch viel mehr Schafe. Am Arturhaus macht gerade die Küche auf und das ist gut so.
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