|
|
Houston2015-Reisebericht
|
Das Schöne an meinem Job ist, dass ich gut rum komme in der Welt. Das Doofe, dass das manchmal ganz schön weit ist.
So wie Houston. Der Flug dauert den ganzen Hobbit lang. Damit meine ich den ersten Teil und den zweiten und den dritten. Am Stück.
Wenn man aus dem Flieger raus tappt, empfängt einen feuchtwarmes Golfklima wir Sauna mit Klamotten statt Handtuch. Das Sammeltaxi ist das erste spannende Erlebnis und es dauert ewig und ein paar nette Gespräche, bis wir irgendwann Downtown ankommen.
Wo ich schon in Houston bin, will ich natürlich zur NASA. Das Hotel sagt, ich soll einen Mietwagen nehmen. Dabei gibt es einen Bus. Der ist nett, spottbillig und voller authentischer Erlebnisse.
So wie die Busfahrerin, die diese Linie das erste Mal fährt und nur einen Zettel mit den Namen der Haltestellen dabei hat. Wären unter den Passagieren keine Stammgäste gewesen, die die Richtung ansagen, ich glaub, wir wären heute noch unterwegs.
Die NASA selbst ist Tourifalle durch und durch. Zwischen Pommes und Softeis sind im Visitor Center viele Spielplatznachbauten ausgestellt und kindgerecht erklärt. Mit einer kleinen Bimmelbahn geht es dann rüber ins alte Kontrollzentrum. Ihr wisst, dort wo sich die Leute angesprochen gefühlt haben bei den Worten „Houston, we got a problem!“ Das ist inzwischen zum Museum umgebaut. Und wenn ich mir die alten Geräte aus der Zeit meiner Kindheit so anschaue, dann finde ich das echt ein Wunder, dass sie mit dem Zeug einen Menschen heile zum Mond und wieder zurückbekommen haben. Mein Telefon hat heut schon mehr Rechenkapazität als so ein ganzes Kontrollzentrum und die Raumkapsel zusammen.
Der Trainingsbereich ist auch interessant. Hier stehen Kopien von allen aktuellen Raumfahrtmissionen rum, ein Space Shuttle, eine Kopie der ISS und natürlich Kopien von Raumfahrtmissionen, die erst in Jahren stattfinden werden. Hier werden die Astronauten trainiert und wenn es oben ein Problem gibt, wird es unten nachgestellt und ein Lösungsweg gesucht.
Am beeindruckendsten allerdings ist für mich die Saturn V Halle. Da liegt so eine Rakete aufgebahrt. Und ich hab ja schon geahnt, dass sie riesig ist. Was dieses Wort allerdings bedeutet, versteht man erst, wenn man wirklich live davor steht.
Soweit die NASA. Die Konferenz war auch gut mit vielen interessanten und lehrreichen Vorträgen. Und zum Glück hatte ich immer einen Pullover dabei, selbst wenn das draußen 28°C hatte. Denn aus irgendeinem Grund leben Amerikaner gerne im Inneren von Kühlschränken, selbst und gerade wenn sie mit einem Klima gesegnet sind, nach dem sich deutsche Sommerurlauber das ganze Jahr lang sehnen.
|
|
|
|