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KansteinJuli2010-Reisebericht

Ein Wochenende im Kanstein


Sommer ist es und heiß. Ein schöner Sommer. Vor allem ein schön heißer Sommer. So, wie Sommer eben sein soll. Da heißt es raus in die Natur. Raus in den Kanstein. Und natürlich mit netten Freunden.

Teilnehmerzahlen schwanken wie Börsenkurse. Mal stand das Kansteinwochenende auf fünf, dann mal auf zehn, dann wieder tiefer. Und weil ich das inzwischen kenne, haben wir uns einfach am Freitagabend am Treffpunkt getroffen und nachgezählt. Da waren es sechs. Carola, Ubbo, Gabi, Jörg, Eiko und ich.

An der Hütte empfängt uns Herr Keil. Er ist der Hüttenwart. Die gute Seele, die man der Hütte ansieht. Sauber und gut in Schuss ist sie. Und das passiert selten von selbst.

Friedlich ist die Kansteinhütte. Friedlich und still. Am Waldrand liegt sie unterhalb des Thüster Berges eingehüllt in das Geräusch der Blätter und Grashalme im Wind. Der psychedelische Sonnenuntergang hüllt die Terasse in orangenes Licht und taucht den weiten Blick in ein überirdisches Farbenspiel. Weit reicht der Blick über die Häuser von Ahrensfelde, über umliegenden Felder, Ortschaften, Alleen und Hügel. Weit, bis hinter Schloss Marienburg, wo die große, weite Ebene anfängt.

Morgens geht es in die Felsen. Zuerst zum Vogelbeerfels und als alle in der Freude am Klettern angekommen sind, wollen wir natürlich mehr sehen. Leider ist die Vogelbrut-Sperrung von Gran Odla bis hinter die Liebesnadel um zwei Wochen verlängert worden. Und deshalb dürfen wir schweren Herzens gar nicht zum unbestrittenen Wahrzeichen des Kansteins, das mit den Liebesnadlern sogar einen eigenen Fanclub besitzt.

Aber wir wollen natürlich den Trans-Liebesnadel Kanstein anschauen. Also nehmen wir die Treppe an der Gran Odla nach oben und gehen auf dem Kammweg nach hinten. Mag sein, dass es einen Weg nach unten gibt. Gefunden haben wir ihn jedenfalls nicht. Dafür ein Dickicht aus Steilhängen, umgestürzten Bäumen und vielen, vielen Brennesseln. Und aus Felsen. Die stehen da auch. Von dem Weg, der laut Topo unter den Felsen längs führt, ist nicht mehr die geringste Spur zu sehen. Einfach dornröschenhaft.

Irgendwann geben wir auf, sind mit Schweißperlen auf der Stirn glücklich, wieder zurück zu laufen, und keilen und klicken uns den Zwillingsfelsen und die Rauhe Wand hoch. Echt spannende Routen. Ubbo findet am Nadelgrat überraschend keinen Umlenker, weil da noch nie einer war. Und Jörg steigt den Sachsenweg hoch. Ist der inzwischen gut geworden! Mein Respekt vor seiner Leistung steigt mit jedem verzweifelten Ins-Seil-setzen beim Nachstieg. Wow.

Carola ist super lieb und kocht uns allen ein richtig schönes Abendessen. Und es wird Nacht und es werden frühmorgendliche Hochzeitsgäste und es wird ein neuer Tag mit ein paar klitzekleinen Federwölkchen und himmelblauer Sonnigkeit , so weit das Auge reicht.

Am Doktorfels findet sich für jeden was Schönes. Z.B. Ubbo eine schlechte Keilposition direkt über dem Boden, in die er sich demonstrativ rein hängt, um anschließend ein steisvoll verzerrt-lächelndes Gesicht zu machen. Der Balkonfels, der eigentlich Balkanfels heißen müsste, hat eine echt schöne Nordostwand. Und der Ebereschenfels bietet erstklassige Cleanrouten mit zweifelhaften Absicherungen und uralten Rostgurken, denen man wirklich nicht mehr trauen möchte. Das ist Kanstein. Man ist eben allein mit der Natur und dem Fels.

Und weil Carola gestern nicht mehr durfte, steige ich für Eiko und sie die Nadelkante vor und sichere den Nachstieg vom mobilen Stand aus. Der weite Blick von oben ist traumhaft und wild.

Und weil es so schön ist und so friedlich und so nett und alles einfach nur passt, wollen alle wieder kommen. Machen wir auch. Und bis dahin hab ich noch die ein oder andere Idee für ein schönes Wochenende.

Euer Jörg.

P.S.: Danke für die vielen, schönen Fotos!





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