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SanFranciscoSouth2013-Reisebericht
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Alle Jahre wieder ruft mich die Arbeit nach San Francisco. Das ist ganz schön weit und zeitverschoben und die Konferenz bis auf das Beamerlicht tagelang ganz schön finster. Deshalb geh ich danach gern noch mal raus. Vor allem bei so einem Wetter.
Michael hat eine schöne Idee. Wir sind ja ganz in der Nähe vom Silicon Valley. Und dort steht ein Computermuseum mit vielem, ehemals teils sauteurem arithmetischen Spielzeug seit dem Abakus. Da gibt es Analogrechner, die Sinuskurven mit Getrieben ausrechnen. Mich fasziniert, wie ungeheuer simpel und primitiv die Steuerung eine Minuteman-Rakete funktioniert. Und ich darf endlich mal in eine echte Cray rein schauen. Während ich viel modulares Leiterplattendesign erwarte, werde ich enttäuscht, denn da drin ist nur ein ungeheures Chaos paarweise verdrillter Leitungen. Ein besonderes Erlebnis ist die kürzlich doch noch gebaute Differenzmaschine nach den Plänen von Charles Babbage. Die kann Artillerietabellen mechanisch ausrechnen. Und mit der Arbeitszeit, die für ihre Konstruktion notwendig war, hätte man hunderte davon per Hand ausrechnen können.
Für den Mittagsbagel und die Mittagsbanane fahren wir aus dem Ballungsgebiet einmal über eine kleine Hügelkette und suchen uns ein schönes Plätzchen am Chrystal Springs Reservoir. Und dann fahren wir noch mal über eine etwas größere Hügelkette und sind am Pazifik. Weite Sandstrände wechseln sich ab mit atemberaubenden Steilküsten. Zwischen den Wellen hüpfen die Strandläufer und ein paar Meter weiter oben wir über den Strand. Über uns ziehen die Möwen, neben uns erheben sich schräg gewachsene Bäume in den Wind und unter uns wuchert dickes, sukkulentes Grünzeug.
Am letzten Tag hat uns der Himmel lieb und die Wolken machen blau. Wir fahren hoch zum Castle Rock, hüpfen aus dem Auto, die Hügel hoch, ein bisschen über die Felsen, genießen die warme, friedliche Aussicht am Goat Rock und das dazu gehörige Unterhaltungsprogramm an. Zum Schluss kommt der Kletterer doch noch hoch. Und bei innovativen Gesprächen geht es runter zum Frog Camp und wieder hoch und alles wieder zurück. Dummerweise verliere ich dabei irgendwie meine Lieblingsmütze. Oder besser gesagt, ich tausche sie gehen einen genialen Tag zwischen groß0en, großen Bäumen ein.
Am Ende ist uns dann an einem Aussichtspunkt noch ein Hund zugelaufen. Kaum geht unsere Autotür auf, sitzt er auch schon drin. Ich wusste gar nicht, dass Hunde fangen so einfach geht.
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