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Orpierre-Reisebericht

Es war einmal vor langer, langer Zeit...

Da konnte ich noch gar nicht so richtig klettern. Also hab ich mich mit zu einem Kurs nach Frankreich angemeldet. Über den Unisport und wie immer zusammen mit den Aachnern. Und zwar nach Orpierre. Hab auf diversen Internetseiten nachgeschaut, wie man da hin kommt und hab schließlich einen Flug mit Air France nach Lyon gebucht, einen Zug über Grenobles und Gap nach Veynes und schließlich einen Bus nach Orpierre.

Kam dann aber alles doch ein bisschen interessanter. Auf dem Flieger nach Lyon stand SCNF drauf und er fuhr mit Oberleitung. Das beschleunigt den Check-in und das Aus- bzw. Umsteigen. So kamen wir dann in angenehm mediterraner Mittagssonne irgendwann zur Haltestelle „Eyguians – Orpierre“ und stellten etwas ernüchtert fest, daß das bis Orpierre Ort nur noch so etwa acht Kilometer das Tal hoch sind. Und hoch ist in dieser Landschaft wörtlich gemeint.

Was für ein Glück, daß ein kleiner, bis zum Dach vollgestopfter Wagen hielt und uns Oliver mit nahm. Der gehörte dann auch gleich zu unserer Gruppe. Und brachte uns mitten ins enge, mittelalterliche Dörfchen mit seinen engen Gassen, seinen engen, braunen Häuschen und dem gut gefüllten Kühlschrank.

Dann gings auch bald an die Felsen. Und so was hab ich noch nicht und seitdem auch nie wieder gesehen. Rund um das Dorf eine Wand nach der anderen dicht gebohrt. Der reinste Bohrhakenwahn. Und alle im Anderthalb-Meter-Raster. Es gibt fast keine Stelle am Fels, wo man nicht mit zwei Zügen an nächsten Bohrhaken wäre. Und es gibt einige Routen, wo die üblichen zwölf Expressen (!) nicht mal ausreichen.

Über den Kurs mag ich gar nicht so viel schreiben. Für Fortgeschrittene kein allzu dolles Niveau und auch nicht wirklich super motiviert.

Aber Klettern natürlich toll. Schöner Kalk, schöne Landschaft, schöne Aussicht. Von oben in der Wand fast senkrecht runter in den Friedhof. Und dazu der Duft. Blühender Lavendel. Provence, wunderbar.

Auch das Dorf. Klein, urgemütlich, eine Kneipe, ein Kletterladen, ein Tante-Emma-Laden, ein Dorfplatz mit Brunnen und mit Schatten. Sonne, Wärme und schön.

Für einen Tagestrip ging’s noch in die Calenque. Und das ist ein anderer, lesenswerter Bericht. Beschreibung

Und so wurde es ein schönes Wochenende. Am Castel, an der Bellerice, am Qinquillon und an Quatre Heures. Und natürlich in den traumhaften natürlichen Pools links hinterm Bellerice.

Euer Jörg.

















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